Marolin Manufaktur

Dazu entwickelte er eine spezielle Masse, die unter dem Namen MAROLIN® in die Firmengeschichte einging. Bereits in den Anfängen legte der Firmengründer großen Wert auf eine detailgetreue Modellierung der Artikel. Was in der Küche der elterlichen Wohnung begann, mündete schnell in die Gründung einer kleinen Manufaktur. Das handwerkliche Können seiner Mitarbeiter gepaart mit seinem kaufmännischen Geschick führte die Firma recht früh zu ersten Erfolgen. Bald waren die Erzeugnisse, die um Osterhasen, Weihnachtsmänner und Traditionsfiguren erweitert wurden, nicht nur in Europa sondern auch in Übersee bekannt und begehrt.
Immer schon bezog Richard Mahr die Familie in seine Visionen ein. So konnte er neben Frau und Kindern auch die Schwiegersöhne für seine Ziele begeistern, die ihn bei seinen Unternehmungen tatkräftig unterstützten. Das war sicherlich auch der Grung dafür, dass die Firma nicht nur die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren unbeschadet überstand, sondern auch nach dem 2. Weltkrieg trotz widriger Verhältnisse rasch auf den internationalen Markt zurück fand. 1952 starb Richard Mahr und hat zum Glück nicht mehr miterlebt, wie das System in der damaligen DDR durch Repressalien und Zwänge das vorläufige Ende der Firma vorbereitete. Im Frühjahr 1972 schließlich wurde die Familie durch den Staat enteignet.
Es dauerte 18 Jahre bis die politische Wende in der DDR den Enkeln des Gründers die Möglichkeit gab, die Tradition MAROLIN®-Figuren wieder aufzunehmen. Mit viel Enthusiasmus wagten sie einen Neubeginn in den ursprünglichen Räumen der Firma. Genau wie zu Zeiten der Vorfahren stammen die Hauptbestandteile der MAROLIN®-Masse - Ton, Kaolin, Papiermehl und Kleister – aus der Natur, werden die Figuren, die daraus entstehen, zu hundert Prozent in Steinach in Thüringen von Hand gefertigt und bemalt und treten von hier aus die Reise in alle Welt an.

 

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