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Deutsche Kunstblume Sebnitz

Deutsche Kunstblume Sebnitz

Die DEUTSCHE KUNSTBLUME SEBNITZ zählt zu den wenigen Manufakturen weltweit, in denen noch heute Kunstblumen in traditioneller Handarbeit gefertigt werden. mehr

Sebnitz ist die bedeutenste deutsche Stadt dieses Handwerks. 10 Mitarbeiter fertigen hier Kunstblüten, die von ihren echten Abbildern kaum zu unterscheiden sind. Nach alter Tradition, die bis in das Jahr 1884 zurückgeht, werden hier noch einzelne Blumenbestandteile aufwändig von Hand gestanzt, geprägt und eingefärbt. Die 75.000 Stanz- und Prägewerkzeuge, die im Eisenkeller der Manufaktur heute noch lagern, zeugen von der Vielfalt der möglichen Blumenarrangements. Das „Blümeln", das Zusammenfügen der einzelnen Blumenbestandteile, bildet dabei den letzten Arbeitsschritt. Die Blütenmacherei gehört leider in Deutschland zu den aussterbenden Kunsthandwerken. Auch deshalb setzt sich die Manufaktur durch vielfältige Aktivitäten für den Erhalt dieser alten Tradition ein.

Im 19. Jahrhundert gewannen künstliche Blumen durch die sich entwickelnde Modeindustrie, das Schmücken von Kirchen, Altären und Gräbern immer mehr an Bedeutung. Nach dem Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein im Jahre 1833, ließen sich Blumenmacher aus Böhmen in den sächsischen Grenzorten um Sebnitz und Neustadt nieder. Mit dem Aufkommen mechanischer Webstühle mussten hier viele der im Raum Sebnitz bestehenden Handwebereien schließen. Die frei gewordenen weiblichen Arbeitskräfte erlernten schnell die Blütenmacherei und übten einen Teil des Produktionsprozesses als Heimarbeit aus. Etwa 75% der deutschen Kunstblumen wurden schließlich in dieser sächsischen Region hergestellt. Der Sprung auf den Weltmarkt gelang in den Kriegsjahren 1870 – 1871, als die französischen Firmen im belagerten Paris nicht mehr liefern konnten. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bestanden in Sebnitz mehr als 200 größere und kleinere Firmen dieser Branche mit bis zu 15.000 Beschäftigten. Von 1909 bis 1921 gab es sogar eine Kunstblumenfachschule. Die Kunstblumen wurden in viele Länder der Erde exportiert und deckten etwa drei Viertel des Weltmarktbedarfs. Das stetige Wachstum setzte sich bis zum Ende der Weltwirtschaftskrise 1928 fort. Danach ging der Bedarf an künstlichen Blumen stark zurück: Hutformen und Kleider wurden schlichter und verzichteten auf diese Garnituren. In der Zeit des Nationalsozialismus erzwang die Rassenpolitik den Abbruch der Produktion.

Die gesamte Kunstblumenindustrie wurde 1953 verstaatlicht und unter dem Namen VEB Kunstblume Sebnitz zusammengeführt. 4000 Mitarbeiter hatte die Firma zeitweilig. In dieser Zeit wurden künstliche Blumen in etwa 30 Länder, vor allem gegen Devisen, exportiert. Die Sebnitzer Kunstblumenindustrie blieb bis zur politischen Wende in den 90-er Jahren eine der wichtigsten Erwerbszweige für die heimische Bevölkerung. Nach den betriebswirtschaftlichen Regeln des Kapitalismus wurde die Herstellung von Kunstblumen von Hand nach dem Mauerfall als unrentabel eingestuft. Der Betrieb wurde durch die Treuhand komplett abgewickelt. 1992 gründete sich die DEUTSCHE KUNSTBLUME SEBNITZ als einzige Manufaktur ihrer Art wieder in der Stadt. Ihre Aufgabe sieht sie neben der Fertigung von Kunstblumen auch im Erhalt des traditionellen Kunsthandwerks, der „Blütenmacherei“.

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